Nachdem unser Jubiläumsjahr 2019 ein sehr aufregendes und anstrengendes Jahr war, wollten wir es in 2020 etwas ruhiger angehen lassen. Dass es aufgrund der weltweiten Pandemie, die auch vor der Ausbildung der Feuerwehren kein Halt macht, ein sehr ungewöhnliches und schwieriges Jahr wurde, hätte sich zu Jahresbeginn wohl niemand gedacht.
Konnten wir in den ersten beiden Monaten noch wie gewohnt mit den Diensten starten, wurden auch wir durch den ersten Lockdown im März ausgebremst und mussten sämtliche Ausbildung einstellen. Lediglich Reparaturen, Wartungen und Prüfungen, die notwendig waren um den Einsatzbetrieb aufrechtzuerhalten, durften durchgeführt werden. Es war für uns eine schwierige und ungewohnte Situation, nicht für den Ernstfall üben zu können. Schließlich mussten wir weiterhin 24/7 einsatzbereit und sicher im Umgang mit der vielfältigen Ausrüstung sein. Niemand wusste wie lange der Lockdown dauern würde.
Mitte Mai konnten wir mit einem eingeschränkten Dienstbetrieb auf Gruppenebene starten. Jeweils zweimal im Monat trafen sich die Einsatzgruppen um im kleinen Rahmen Ausbildung zu machen. Alles unter Einhaltung der nötigen Hygienemassnahmen und weiterer internen Regelungen.
Es galt einige Dinge schnellstens nachzuholen und auszubilden. Neben der Standardausbildung auf Ortsebene, gab es eine Neuerung. Der Hochwasserschutzzug des Landkreises Goslar ist seit Mitte des Jahres einsatzbereit. Dieser wird unter anderem durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Othfresen besetzt. Die Kameraden mussten in das neubeschaffte Equipment eingewiesen und geschult werden. Dafür übte der Zug erstmals ganztägig in einem Kieswerk in Harlingerode, um die Arbeitsabläufe zu vertiefen. Aufgabe des Zuges ist es, bei einem Hochwasser Sandsäcke zu füllen und diese für die bertroffenen Gebiete bereitzuhalten.
Insgesamt gab es trotz der Pandemie über 100 Dienstveranstaltungen mit Beteiligung aus unserer Wehr. Dieses waren neben den 54 Ausbildungsdiensten, verschiedene Sitzungen auf Orts- , Gemeinde- und Kreisebene, Dienste in der Atemschutzpflegestelle der Gemeindefeuerwehr oder Ausbildertätigkeiten bei Lehrgängen. Nicht aufgezählt sind die vielen Arbeiten der Gerätewarte oder Datenpflege an der Einsatzsoftware im ELW und Lageraum.
Die ersten Planungen und Beschaffungen für den Aufbau einer Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus Othfresen fanden auch in 2020 statt. Die Zentrale dient bei einer Großschadenslage, wie einem Unwetter, als örtliche Einsatzleitung für die gesamte Gemeinde Liebenburg und wird durch Personal aller Ortsfeuerwehren besetzt. In Kürze wird dafür ein Stromerzeuger auf einem Anhänger beschafft, um das Feuerwehrhaus im Falle eines Stromausfalls regulär betreiben zu können. Im Laufe des Jahres folgen noch diverse Anschaffungen für den Ausbau der Einsatzzentrale.
Es konnten in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar 2 Kameraden zu Maschinsten und einer zum Sprechfunker ausgebildet werden. An der niedersächsichen Akademie für Brand und Katastrophenschutz absolvierte ein Kamerad die Ausbildung zum Zugführer (Lehrgänge 1+2). Ausserdem konnte ein Jugendlicher den Lehrgang für “Erste Hilfe” bestehen, der Vorrausetzung für den Truppmannlehrgang ist.
Im August wurden die Kameraden geehrt, die beim großen Waldbrand in Lübtheen dabei waren. Die Ehrung fand aufgrund der Pandemie in mehreren Veranstaltungen statt.
Seit dem 01.11.2020 ist sämtliche Ausbildung wieder eingestellt.
Einige Dinge konnten im vergangenen Jahr neu beschafft werden. So verfügen wir jetzt über einen tragbaren Wasserwerfer mit einer Leistung bis zu 2000 Liter pro Minute. Dieser kann bei Großbränden zum Löschen oder Abriegeln anderer Gebäude eingesetzt werden.
Ausserdem konnten verschiedene Gerätschaften zum Ausleuchten von Einsatzstellen neu angeschafft werden. Auf dem Einsatzleitwagen ist jetzt eine Akku-Arbeitsleuchte für die erste Erkundung und Ausleuchtung verlastet.
Der Rollcontainer “Beleuchtung” ist mit einem neuen Flächenbeleuchtungssatz ausgestattet. Dieser ist in der Lage eine Einsatzstelle großflächig auszuleuchten und kann mobil eingesetzt werden.
Die Feuerwehr Othfresen hat momentan 74 aktive Mitglieder in der Einsatzabteilung (4 davon sind Doppelmitglieder aus anderen Wehren), 24 Mitglieder in der Alters- / Ehrenabteilung. Die Jugendfeuerwehr besteht aus 17 Jugendlichen und die Kinderfeuerwehr aus 19 Kindern. Hinzu kommen 348 Förderer. Somit haben wir eine Gesamtzahl von 482 Mitgliedern.
2020 wurden insgesamt 48 Einsätze abgearbeitet. Diese setzten sich sich aus 11 Brandeinsätzen, 34 technischen Hilfeleistungen und 3 sonstigen Einsätzen zusammen. Damit ist das Niveau der Einsätze in etwa mit den Jahren davor zu vergleichen.
Einsätze 2020:
Januar 2 Einsätze:
Ölaufnahme nach Verkehrsunfall
Ölspur im Ortsgebiet
Februar 14 Einsätze:
Kleine Ölspur auf Parkplatz
Mehrere Einsätze nach Sturm
Einsatz in der technischen Einsatzleitung des Landkreises
Sturmschaden an der Grundschule
Großbrand einer Lagerhalle
März 1 Einsatz:
Schornsteinbrand
April 1 Einsatz:
Kind aus PKW befreit
Mai 3 Einsätze:
Türöffnung
Türöffnung Heissum
Ölaufnahme nach Verkehrsunfall
Juni 7 Einsätze:
Brandeinsatz in Heimerode
Auslösung Rauchmelder
Erkundung nach Unwetter
Einsatz in der technischen Einsatzleitung des Landkreises
Erster Einsatz des Hochwasserschutzzuges
Festgefahrenen PKW befreit
Erfolgreiche Personensuche
Juli 2 Einsätze:
Auslösung Rauchmelder
Erfolgreiche Personensuche
August 4 Einsätze:
Kind in PKW
Tierrettung
Einsatz Kreispressegruppe
Auslösung Brandmeldeanlage
September 4 Einsätze:
Türöffnung in Upen
Türöffnung in Dörnten
Vegetationsbrand
Unklare Rauchentwicklung
Oktober 4 Einsätze:
Auslösung Brandmeldeanlage
Türöffnung in Liebenburg
Unklare Rauchentwicklung Posthof
Türöffnung
November 3 Einsätze:
Amtshilfe für die Polizei
Großfeuer Lutter
Einsatz Kreispressegruppe
Dezember 3 Einsätze:
Technische Hilfeleistung
Absicherung Weihnachtsumzug
Türöffnung
Ausführliche Einsatzberichte sind auf unserer Homepage zu finden.
Wir hoffen irgendwann in 2021 wieder halbwegs normale Dienste durchführen zu können und bedanken uns auf diesem Wege bei allen Unterstützern der Feuerwehr Othfresen.
