Geräte

Hydraulischer Rettungssatz

Der hydraulische Rettungssatz besteht aus einem Hydraulikaggregat, einer Rettungschere, einem Rettungsspreizer, zwei Rettungszylindern und verschiedenem Zubehör. Weiterhin kommt ein hydraulischer Pedalschneider zum Einsatz.
Wird bei einem Verkehrsunfall eine Person in dem verunfallten Fahrzeug eingeklemmt, lässt sich die Karosserie mit diesem schweren Gerät öffnen bzw. soweit deformieren, dass eine Rettung möglich wird. Das Hydraulikaggregat erzeugt dazu den erforderlichen Hydraulikdruck von 600 bar in den Schlauchleitungen. Der Rettungsspreizer wird vorwiegend zum Öffnen von PKW-Türen, zum Zusammen- oder Auseinanderdrücken von Metallelementen oder zum Anheben und Kippen des Fahrzeuges benutzt. Für alle Schneidarbeiten an verunfallten Fahrzeugen im Bereich der Säulen, Streben und Bodenschwellern wird die Rettungsschere verwendet. Mit den Rettungszylindern kann zum Beispiel der vordere Wagenteil aus dem Fahrgastraum gedrückt werden, um so mehr Platz für die Rettung von eingeklemmten Personen zu schaffen. In sehr engen Bereichen, wie z.B. im Fußraum, kann der Pedalschneider genutzt werden.

Hochleistungslüfter

Der Hochleistungslüfter dient zur maschinellen Belüftung eines verrauchten Gebäudes. Damit sollen einerseits die gefährlichen Rauchgase aus dem Gebäude verdrängt werden um z.B. die Treppenräume als Fluchtwege frei zuhalten oder den im Innenangriff vorgehenden Atemschutztrupps eine freie Sicht zu ermöglichen. Andererseits sollen auch die hohen Temperaturen im Gebäude gesenkt werden.

Stromaggregat

Das Stromaggregat versorgt die Feuerwehr an der Einsatzstelle mit der nötigen Energie um Tauchpumpen, Scheinwerfer, hydraulische Aggregate, Trennschleifer und weitere elektr. Verbraucher zu betreiben. Die tragbaren Stromaggregate verfügen über eine Leistung von 5 kVA bzw. 8 kVA und werden von einem Verbrennungsmotor angetrieben.

Hochwasserpumpen

Zum Leerpumpen von mit Wasser vollgelaufenen Räumen nach Starkregen oder Hochwasser werden Tauchpumpen, eine Wasserstrahlpumpe und eine Mini-Chiemsee-Hochwasserpumpe eingesetzt.

Die beiden Tauchpumpen und die Wasserstrahlpumpe werden zum Leerpumpen von mit Wasser vollgelaufenen Räumen eingesetzt.
Die Tauchpumpen erreichen dabei eine Förderleistung von rund 400l / min. Zum Einsatz der  Tauchpumpen ist jedoch eine Wasserhöhe von min. 10-15cm nötig. Die Tauchpumpen werden elektrisch angetrieben.

Dahingegen wird die Wasserstrahlpumpe wie der Name schon sagt durch einen Wasserstrahl angetrieben. Es sieht immer etwas merkwürdig aus, wenn die Feuerwehr Wasser in einen vollgelaufenen Keller pumpt, aber durch das Injektor-Prinzip wird mehr Wasser wieder herausgepumpt.

Die Mini-Chiemsee-Hochwasserpumpe erreicht eine Förderleistung von bis zu 1.400 l / min. Sie ist insbesondere für den Hochwassereinsatz geeignet, da sie verstopfungssicher durch einen freien Durchgang von bis zu 55 mm ist, und eine Flachabsaugung bis auf wenige Millimeter ermöglicht.

Schlauchtragekorb

Hohlstrahlrohr In den Schlauchtragekörben sind jeweils 3 C-Druckschläuche in Buchten eingelegt. Sie sind so aufgebaut das eine Einsatzkraft leicht einen oder zwei Körben tragen kann. Geht ein Trupp zur Brandbekämpfung vor, so schließt er seine Schlauchleitung am Verteiler an und geht los. Die Schläuche ziehen sich dabei aus den Tragekörben heraus und werden so verlegt. An der Rauchgrenze wird dann ein weiterer Schlauch aus dem Korb als Schlauchreserve herausgezogen und das Hohlstrahlrohr angekuppelt. Nachdem dann über Funk „Wasser marsch!“ gegeben wurde, kann der Trupp mit der Brandbekämpfung beginnen.

Das Hohlstrahlrohr wird immer im Innenangriff eingesetzt, da es durch eine sehr feine Verstäubung des Wassers eine hervorragende Lösch- und Kühleigenschaft hat. So können auch heiße Rauchgasschichten soweit abgekühlt werden, dass eine Gefahr der Durchzündung minimiert wird. Sollte es trotzdem einmal zu einer Durchzündung kommen, besitzt das Hohlstrahlrohr eine so genannte Flash-Over-Position, mit der die Durchzündung vom Trupp abgewehrt werden kann. Zudem bietet es die Möglichkeit, die Wasserdurchflussmenge zu regulieren und dem Bedarf anzupassen. Somit lässt sich ein übermäßiger Wasserschaden durch das Löschwasser vermeiden.

Atemschutzgerät / Pressluftatmer (PA)

Durch die in modernen Häusern und Wohnungen verbauten Materialien entstehen bei jeder Art von Bränden giftige Rauchgase. Um die unmittelbar zur Brandbekämpfung eingesetzten Einsatzkräfte vor diesen Atemgiften zu schützen, muss Atemschutz getragen werden. Mit diesem Pressluftatmer in Verbindung mit einer Atemschutzmaske ausgerüstet, können sie unabhängig von der Außenluft, normale Atemluft je nach Arbeit zwischen 20 Minuten und 40 Minuten nutzen. Bei der Feuerwehr Othfresen sind sowohl Pressluftatmer mit 2 Flaschen (200 bar) als auch mit einer Flasche (300 bar) im Einsatz.

Um als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden zu können, müssen die Feuerwehrleute neben einem speziellen Lehrgang auch alle drei Jahre eine arbeitsmedizinische Untersuchung ablegen, sowie pro Jahr eine Belastungsübung in der Atemschutzübungsstrecke und eine Einsatzübung absolvieren.

Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10/1000

Zur Wasserförderung werden von der Feuerwehr in der Regel Feuerlöschkreiselpumpen (FP) eingesetzt. Die Bezeichnung FPN 10/1000 gibt an, dass es sich um eine FP im Normaldruck-Bereich handelt, die bei 10 bar Ausgangsdruck eine Wassermenge von 1000 l pro Minute fördert.

Die alte, aber immer noch anzutreffende Bezeichnung FP 8/8 bedeutet dementsprechend eine Förderleistung von 800 l pro Minute bei 8 bar Ausgangsdruck.

Sind diese Pumpen nicht fest im Fahrzeug installiert, sondern entnehmbar, wird die Bezeichnung „Tragkraftspritze“ (TS) verwendet.

Fluchthaube

Sind bei einem Brand möglicherweise noch Menschen im Gebäude, so nimmt der vorgehende Angriffstrupp eine Fluchthaube mit. Muss eine Person durch einen verrauchten Bereich gerettet werden, wird diese Haube über den Kopf gezogen und am Hals abgedichtet. Ein integrierter Filter sorgt dafür, dass ein kurzfristiges Durchqueren der giftigen Rauchgase möglich wird.

Atemschutzüberwachungstafel

Vor jedem Einsatz von Atemschutzgeräteträgern müssen sich diese bei der Atemschutzüberwachung anmelden. Auf der Überwachungstafel werden die Namen des Trupps sowie der Flaschendruck und die Abmarschzeit notiert. Anhand von Kurzzeitmessern, ähnlich einer Eier-Uhr, werden in Abhängigkeit des Druckes und der Ankunftszeit im Brandraum Zeiten festgelegt, zu denen der Trupp spätestens den Rückweg antreten muss. So ist sichergestellt, dass kein Trupp „vergessen“ wird und alle unbeschadet den Brandbereich verlassen können.

Atemschutznotfall-Tasche

Bei jedem Einsatz von Atemschutzgeräteträgern steht ein Sicherheitstrupp bereit, um in einer Notfallsituation den betroffenen Kameraden zur Hilfe eilen zu können. Dieser Sicherheitstrupp führt neben der „normalen“ Ausrüstung eines Atemschutztrupps eine Notfalltasche mit sich. In dieser Tasche ist eine 300 bar Atemluftflasche mit zugehöriger Pneumatik und einer Rettungshaube gelagert, wodurch die Atemluftversorgung des verunfallten Trupps sichergestellt werden kann. Ein Tragetuch und eine Rettungsschere sowie mehrere Bandschlingen und Keile ergänzen die Ausrüstung, um die in Not geratenen Kameraden aus dem Gefahrenbereich zu retten.